Verkehrsplanung

Begegnungszone vor dem Weltkulturerbe

Der Ursprung dieses Projektes liegt in einem Studienauftrag aus dem Jahr 2006. Damals hatte die asa AG das Verfahren zu ihren Gunsten entschieden. Das anschliessende politische Seilziehen über die künftige Funktion und Nutzung der Hauptstrasse verzögerte eine entsprechende Projektentwicklung. Eingebettet zwischen dem sistierten Projekt «Dorfplatz» und dem im 2021 umgestalteten Klosterplatz hat die asa AG die planerische, bauliche und gestalterische Basis für die Realisierung einer Begegnungszone geschaffen.

Die heute überdimensionierte Fahrbahn und die seitlichen, zu schmalen Fussgängerbereiche werden im Gestaltungskonzept in einer Textur zusammengefasst. Eine gezielte Kammerung löst die heutige gestreckte, dynamische Linienführung auf. Die Oberflächenmaterialisierung mittels Bogenpflästerung wird grundsätzlich aus der Gestaltung vom Klosterplatz adaptiert. Damit die flächige, zusammenhängende Oberfläche klar erkennbar wird, soll die Oberfläche der Granitpflästerung einheitlich geschliffen und geflammt werden. Eine reduzierte Fahrspur wird beidseitig und zurückhaltend mittels Rinnen definiert. Somit ist diese für seheingeschränkte Personen ertastbar und die Entwässerung kann mittels Dachgefälle elegant in die Gestaltung integriert werden – ohne dass die platzartige Gesamtwirkung von Fassade zu Fassade aufgelöst werden muss.

Die neue Raumverteilung bietet die Möglichkeit, entlang der Hauptstrasse, weiterhin die siebzehn Längsparkplätze für Personenwagen (heutiger Bestand) und vierundzwanzig, diebstahlsichere Veloabstellplätze zu realisieren. Die Rinnenlösung fasst diese Fahrzeugabstellflächen ein und verleitet im Vergleich zu heute weniger dazu, dass Fahrzeug überall auf der Fahrbahn abgestellt werden.

Im Leitbild «Sternenplatz» wird der Sternenplatz als «Scharnier» zwischen der westlichen und östlichen Hauptstrasse bezeichnet. Dieser spezielle Ort ist im Gestaltungsvorschlag mit zwei Baumpflanzungen akzentuiert. Sie strukturieren den Verkehrsraum, werten das Erscheinungsbild auf und haben eine positive ökologische Wirkung für die ansonsten versiegelte Umgebung. Der Baumstandort bei der Rösslistrasse konzentriert die Fahrbeziehung des motorisierten Verkehrs auf eine logische Art und schafft seitlich einen verkehrsfreien Raum mit Aufenthaltsqualität.

Am östlichsten Punkt der Hauptstrasse verdeutlicht ein dritter Baumstandort das existierende Einbahnregime gestalterisch. Diese Baumpflanzung löst die heute eher verkehrsorientiert wirkende Umlaufsperre ab. Aus der Perspektive Hauptstrasse in Richtung Kloster verstärkt die punktuelle Baumpflanzung überraschend die beeindruckende Wirkung der Klosterfassade.

Zusammenfassend ist der vorliegende Gestaltungsvorschlag als robust, flexibel und griffig zu bezeichnen. Durch die wenigen und gezielten Eingriffe kann die umgestaltete Hauptachse einfach auf künftige Bedürfnisse adaptiert werden (z.B. Marksituation, Fussgängerzone, Alternativnutzungen auf den Seitenbereichen).

Für die Grobkostenschätzung konnte die asa AG auf den spezifischen Fachsupport der Firma ochsner & rüegg gmbh aus Schindellegi zählen.

Aktuell wird das Projekt auf Stufe Bauprojekt weiterentwickelt.