Verkehrsplanung

Umnutzung ehemaliger Posttunnel als Veloquerung, Stadt Wil

Visualisierung Vorprojekt, Kopfbau Nord (Quelle: Atelier Brunecky)Atelie

Verschiedene Skizzen und Herleitungen im Rahmen der Machbarkeitsstudie (eigene Darstellungen)

Grundriss Erdgeschoss und Untergeschoss, Vorprojekt (Quelle: 10:8 Architekten und Locher Ingenieure)

Schnitt Nord–Süd Veloquerung und Kopfbauten, Vorprojekt (Quelle: 10:8 Architekten und Locher Ingenieure)

Skizze Verkehrsführung auf Bahnhofplatz Süd, Markierungsplan Untergeschoss, Vorprojekt (eigene Darstellungen)

Visualisierung Vorprojekt, Innenansicht Kopfbau Nord mit Zugang zur Velostation und Personenunterführung (Quelle: Atelier Brunecky)

Visualisierung Vorprojekt, Provisorischer Kopfbau Süd (Quelle: Atelier Brunecky)

Mit der Umnutzung des ehemaligen Posttunnels als Veloquerung schafft die Stadt Wil am Bahnhof wieder eine direkte, sichere und attraktive Gleisquerung für den Veloverkehr. Seit dem Beginn der Bauarbeiten am SBB-Projekt «Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur» ZEB Wil im Jahr 2021 ist die Personenunterführung Ost für den Veloverkehr gesperrt. Die SBB baut 2021–2024 im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) die Bahnanlagen in Wil um. Damit wird der Anschluss an das nationale Personen-Fernverkehrsnetz sichergestellt und der Bahnzugang gemäss den Vorgaben des Behinderten-Gleichstellungsgesetz (BehiG) hindernisfrei gestaltet.

Die Umnutzung des stillgelegten Posttunnels zur neuen «Veloquerung Posttunnel» erwies sich als einzige Möglichkeit, am Bahnhof wieder eine sichere Veloquerung anzubieten. Im Rahmen der umfangreichen Abklärungen wurde unter dem Projekttitel «Stadtquerung Mitte» auch geprüft, die Personenunterführung Ost mit Baujahr 1913 sowie den stillgelegten Posttunnel mit Baujahr 1981 mit einem Neubau zu ersetzen. Ein solches Vorhaben war jedoch im gegebenen Zeitrahmen des SBB-Projekts ZEB Wil nicht realisierbar.

Mit dem Projekt «Veloquerung Posttunnel» wird der stillgelegte Posttunnel beidseitig mit neuen Erschliessungsbauwerken zugänglich gemacht. Der Kopfbau Nord erschliesst auch die Velostation im Untergeschoss der Überbauung auf dem Landhausareal. Alle Projektbestandteile sind so konzipiert, dass sie mit dem zwischen Stadt, SBB und BAV vereinbarten Zielzustand (Ersatzneubau «Stadtquerung Mitte» mit integrierter Veloquerung) kompatibel sind.

Die asa AG arbeitete als Verkehrsplaner mit Spezialgebiet Fuss- und Veloverkehr über mehrere Jahre an der Entwicklung dieses Schlüsselprojekts für den Veloverkehr in der Stadt Wil mit:

  • 2017 Arbeitspapier mit Empfehlung zu einer Umnutzung des Posttunnels
  • 2018–2019 Machbarkeitsstudie (Variantenstudium) gemeinsam mit 10:8 Architekten und ewp (Prüfung der Eignung einer Umnutzung des Posttunnels, Mitentwicklung der Rampengeometrien, Klärung der Genehmigungsfähigkeit mit den kantonalen Fachbehörden)
  • 2020–2021 Beratung/Begleitung bei den Verhandlungen mit SBB und BAV (Abklärungen zur geforderten Aufwärtskompatibilität der Veloquerung Posttunnel zu einer künftigen Stadtquerung Mitte)
  • 2022–2023 Erarbeitung Vorprojekt im Projektteam mit 10:8 Architekten, Locher Ingenieure und weiteren Fachplanern (Weiterentwicklung der Rampengeometrien, Entwicklung der Anschlüsse ans bestehende Verkehrsnetz im Bereich der Kopfbauten Nord- und Süd, Signalisation und Markierung)

Das komplexe Projekt mit zahlreichen Abhängigkeiten erforderte über alle Projektphasen eine intensive Koordination mit den Behörden der Stadt Wil, den SBB sowie weiteren Stakeholdern (Bundesamt für Verkehr, kantonale Behörden, verschiedene Drittprojekte).