Verkehrsplanung

Verkehrsraumgestaltung vor Kinderkrippe mit Ludothek

Durch die sich abzeichnenden Veränderungen im Verkehrsnetz, ausgelöst durch die kommunale Verkehrsrichtplanung, wurden mögliche Konsequenzen für die Achsen Ennermatt- / Schönenbühl- / Grossmatt- und Wilbrunnenstrasse sowie den Fischmattweg untersucht. Damit die zukünftige Verkehrsführung schlüssig in der Netzkomposition ablesbar wird, wurde ein  Betriebs- und Gestaltungskonzept erarbeitet und entsprechende Handlungsfelder aufgezeigt.

Die Mitwirkung der Anwohnerschaft war eine erklärte Zielsetzung seitens der Gemeinde. Basierend auf ersten Ideenskizzen wurde im Rahmen eines Workshops mit den Anwohnenden die Netzeinbettung der Quartierstrassen und mögliche Gestaltungsideen diskutiert sowie Anregungen zur anstehenden Umgestaltung aufgenommen. Das Ergebnis dieser Veranstaltung ist in einem Photoprotokoll festgehalten worden und prägt die Lösungsfindung bei der nachfolgenden Projektentwicklung. Das Variantenstudium mit möglichen Massnahmenmodulen wurde an einer Folgeveranstaltung der kommunalen Strassenkommission sowie Vertreter:innen der Anwohnerschaft vorgestellt. Die jeweiligen Projektentscheide aus dieser Präsentation sind ebenfalls in einer Aktennotiz schriftlich festgehalten und begründen den final vorliegenden Gestaltungsvorschlag.

Das favorisierte Projekt schlägt auf der Ennermattstrasse, der Schönenbühlstrasse und dem Fischmattweg eine Tempo30-Zone vor. Im Bereich dieser Niedergeschwindigkeitszone wird der limitierte «Verkehrs»-Raum so strukturiert, dass für ein sensibles Klientel – nämlich für die Schülerinnen und Schüler – eine leicht abgesetzte, seitliche Zirkulationsfläche geschaffen werden kann. Diese wird vom motorisierten Verkehr lediglich punktuell und im Begegnungsfall mit reduzierter Geschwindigkeit mitbenutzt. Eine rhythmisierte Pollersetzung sichert diese Fussverkehrsflächen baulich. Eine farblich gestaltete Oberfläche über die Fahrbahn löst die Linearität partiell auf. Auf einer reduzierten Fahrbahn von 3.60 Meter ist der Begegnungsfall von einem Personenwagen mit einer velofahrenden Person in Geradausfahrt möglich.

Bezüglich des Geschwindigkeitsregimes und der Ausgestaltung stellt der Abschnitt im Bereich der neu realisierten Kinderkrippe / Ludothek eine Ausnahme dar. Dieser Platz wird als Begegnungszone konzipiert und signalisiert. Die gezielte Auflösung der Linearität der Quartierstrasse generiert eine platzartige Situation. Sowohl Materialisierung, Möblierung und Begrünung reflektieren diesen neu geschaffenen Ort im ortsbaulichen Kontext.

Hinsichtlich der emotional geführten Diskussion im Spannungsfeld «kein Infrastrukturausbau», «quartierfremder Mehrverkehr durch die Krippennutzung», «Schutz der Schüler:innen» sowie einer befürchteten, unangepassten Fahrweise kann dieser Lösungsansatz auf den Ort bezogen als massgeschneidert und raumeffizient bezeichnet werden. Aus dieser Konzeption resultieren bezüglich der diversen seitlichen Parzellenerschliessungen keine Einschränkungen. Am nordöstlichen Fahrbahnrand der Schönenbühlstrasse muss die heutige private Aussenraumnutzung auf dem öffentlichen Grund der Gemeinde Unterägeri minimal angepasst werden.

Sowohl der Planungsprozess wie auch das finale Ergebnis wurde seitens der Gemeinde Unterägeri als Erfolg verbucht – mit der schönen Konsequenz, dass wir sukzessive in den unterschiedlichen Quartieren weitere Verkehrsräume beplanen dürfen. Dieses Vertrauen in die asa AG motiviert uns.